November 19, 2013

Tag 35 bis 46: Albanien, Mazedonien und Griechenland


35. Tag: Von Tirana nach Elbasan

Da das Hostel einfach eine zu schoene Atmosphaere hat, brechen wir spaet auf und machen uns auf den Weg nach Elbasan. Inzwischen gibt es einen Tunnel, aber wir hatten gelesen, dass der Weg ueber den Berg atemberaubende Aussichten bietet und somit nehmen wir die 1000 Hoehenmeter in Kauf.

In der Tat, uns wurde nicht zuviel versprochen. Sogar einen Rennradfahrer treffen wir, bis jetzt den ersten seit so einiger Zeit.
In Serpentienen mit Blick auf endlose, leerstehende Fabriken aus Kommunismuszeiten geht es dann nach Elbasan. Anscheinend gibt es kein Hostel in dieser Stadt und so machen wir uns auf die Suche nach einem bezahlbaren Hotel. Als wir so durch die Strassen irren, zeigt uns ein Einheimischer ganz unaufgefordert den Weg. Im Hotel werden wir bestens empfangen, fuer 3000 Lek (ca. 20 EUR) bekommen wir eine Suite und man schenkt uns auch noch Cola und Kaffee.

Zum Abendbrot geht es dann in die gefuellte Fussgaengerzone (es ist Wochenende). Ein bisschen abgelegen finden wir einen kleinen Imbiss mit gegrilltem Huehnchen.
Als wir dann bezahlen wollen und, wie hier so oft, nicht genuegend Wechselgeld da ist, lassen wir den Rest als Trinkgeld da. Damit ist jedoch der Inhaber ganz und gar nicht einverstanden, schickt seinen Sohn los um zu wechseln und gibt uns zu verstehen (ohne ein Wort Englisch), dass wir mit diesem Geld ein Bier in seinem Namen trinken gehen sollen. Diese Albaner sind schon unglaublich.





36. Tag: Von Albanien nach Mazedonien

Auf den letzten Kilometern gibt uns Albanien dann erneunt ein aehnlich widerspruechliches Bild wie bei unserer Ankunft: In dem letzten Dorf vor der Grenze scheint keiner zu wissen, wie man Wasserhaehne zumacht. Ein Ort neben dem anderen kuendigt Autowaesche an und um zu unterstreichen, dass es auch ernst gemeint ist, lassen alle eine Riesenfontaene aus ihrem Wasserschlauch spruehen. Ebenso Strassencafes, die als Dekoration der Theke offene Wasserhaehne nutzen. Bizarr!

In Struga, Mazedonien angekommen, stellen wir fest, dass hier ebenfalls fast jeder Deutsch spricht (oft sogar fliessend und ohne Akzent). Gerade noch so finden wir im Dunkeln unseren Campingplatz, der bereits geschlossen hat, aber der Waechter gibt uns doch noch einen Platz, umringt von bellenden Hunden...naja, besser als nichts denken wir und schlafen ein.








37. Tag: Der See und die Stadt Ohrid

In aller Fruehe komen wir in Ohrid an auf der Suche nach einem Kaffee. In der Fussgaengerzone werden wir fuendig, aber es faellt auf, dass hier nur Maenner sitzen. Frauen trinken den Kaffee offenbar zu Hause.
Nach Besichtigung einer romantischen Kirche direkt am See machen wir uns auf den Weg.

Langsam, aber sicher und nicht enden wollend geht es bergauf. Mittlerweile gibt es nicht mehr viel gehupe; die Mazedonier scheinen naeher an der deutschen Kultur und wenn dann doch mal einer hupt sind wir ueberzeugt, dass es einer der rund 25% Albaner ist, die in Mazedonien leben.

Als wir dann fast oben ankommen, erstreckt sich vor uns ein Dorf mit Aepfelstaenden an jeder Ecke und Bergen von Aepfeln fertig zum Abtransport an der Strasse. Am vorletzten Stand des Dorfes wollen wir dann auch noch ein paar Aepfel kaufen, aber man laesst uns nicht bezahlen uns schenkt uns glatt das Doppelte. 









38. Tag: Ueber Bitola nach Griechenland

Zwischen der Grenze von Mazedonien und Griechenland verlieren wir uns etwas...anscheinend hatten wir vor ca. 1 Stunde eine Strasse eingeschlagen, die einfach stoppt und keinen Grenzuebergang nach Griechenland erlaubt...so teilen uns die Traktorfahrer aus der Gegend mit. Es gibt aber wohl einen kleine Pfad, der entlang der Grenze bis zum offiziellen Uebergang fuehrt. Leider gab es viele Pfade, so dass es ein wenig schwierig war, den 2., wie vom Traktorfahrer beschrieben, zu finden.
Wie nahmen also den falschen und nach viel Matsch und vergeblicher Erklaerungen in Mazedonisch fahren wir einem Pflug hinterher, der uns zum richtigen Weg leitet. DANKE!!!

Endlich in Griechenland angekommen sind wir etwas enttaeuscht...denn es gibt so ziemlich genau nichts...es scheint als haetten alle Griechen ihr Haus auf den Ruecken geschnallt und waeren ausgewandert.

Das einzige auffaellige sind die Schilder nach Thessaloniki, was wohl die naechste Stadt zu sein schein, wenn auch noch weit weg und die kleinen Kirchen die es im 500m-Abstand die Strasse saeumen.
Dieser Eindruck soll auch noch bis zum naechsten Tag anhalten. Wir campen also in einem Maisfeld in der Mitte von nirgendwo und nur die Haeschen leisten und in der Nacht Gesellschaft und knabbern dabei die Kordeln unserer Heringe durch...tz..tz..tz. :-)







39. Tag: Edessa, die erste Stadt in Griechenland.

Der heutige Tag geht also weiter wie gestern....viel Nichts. Als wir genug davon haben, entscheiden wir einen kleinen Umweg in ein Dorf zu machen um dort von den noch 2 letzten Euros aus Montenegro einen Kaffee zu trinken. Der Inhaber des einzigen Cafes im Ort hat 40 Jahre in Deutschland gearbeitet und spricht auch gut deutsch...(nachdem wir verzweifelt versucht haben einen warmen Kaffee auf Englisch zu bestellen, denn es scheint, dass man hier Kaffee fuer gewoehnlich kalt trinkt).

Endlich in Edessa angekommen essen wir das beste Gyros Pita ueberhaupt (selbstverstandlich mit Pommes im Pita, das gehoert sich hier so).

Kurz danach treffen wir zwei radreisende Basken (die darauf bestehen, dass sie keine Spanier sind) und zelten zusammen in einer abgeernteten Plantage.





40. Tag: Ankunft in Thessaloniki

Uns fehlten 60 km bis Thessaloniki und das waren bestimmt eine der 60 schnellsten Kilometer, die wir bisher gefahren sind. 
Nach einem Fruehstueck in Giannitsa, mal wieder eine warme Blaetterteigtasche mit Schinken und Kaese, kommt uns noch eine aeltere Frau entgegen gelaufen. Sie hatte Sesamkringel fuer alle dabei und erzaehlt uns auf deutsch, dass sie uns auch gerne auf einen Kaffee eingeladen haette, aber dass sie nicht schnell genug war. Warum deutsch? Natuerlich, auch sie hat 22 Jahre in Deutschland gearbeitet.

Auf dem Weg sehen wir dann ueberall Baumwoll-Plantagen und, lose Baumwolle, die sich in den Baeumen am Strassenrand verfangen hat. Ivan ist so lieb und stoppt fuer mich, um ein bisschen einzusammeln, auch wenn dies eine anstrengende Aufholjagt mit unseren baskischen Mitreisenden bedeutete.

In Thessaloniki angekommen gab es viele Proteste und ueberall Polizei: mal wieder ein Generalstreik, laut Einheimischen nichts besonderes, wie wir spaeter erfahren. Da wir jedoch nicht wissen worum es geht, verstecken wir schnell unsere Deutschlandflagge, denn mit Merkels EU-Politik sind die Griechen definitv nicht zufrieden. 
Die Griechen wissen aber gluecklicherweise Politik und Leute zu trennen und so hoeren wir nicht zum letzten mal "Deutschland gut, aber Merkel raus" und enthuellen auch unsere Fahne wieder.









41. Tag: Aufbruch aus Tessaloniki

...aber weit kommen wir nicht. Meine Navigation aus Thessaloniki heraus ist ein bisschen fehlgeschlagen, so dass wir zu lange dem Meer folgen und dann einige Berge im Weg haben. Nach 500m auf der Autobahn heben wir schnell die Raeder ueber die Leitplanke und entscheiden uns doch fuer die Berge. 
Gegen 17:00 Uhr sind wir also noch immer nicht sehr weit weg von Thessaloniki und aufgrund unzaehliger streuender Hunde entscheiden wir uns mal wieder bei einem Haus nachzufragen.
Wir haben Glueck und werden hereingelassen und koennen auf der ueberdachten Terasse campen.

Unsere Gastgeber ist eine griechische Familie (Eltern und eine 4-jaehrige Tochter), die aber auch schon 6 Jahre in England gelebt hatten. Da beginnen wir so langsam zu denken, dass Griechenland vor einigen Jahren wohl leer gewesen sein muss. Und auch in Zunkunft wollen sie eigentlich nur weg aus Griechenland.
Bei hausgemachten Keksen und Wein tauschen wir unsere Lebensgeschichten aus und koennen dann ohne Bedenken einschlafen.






42. Tag: Der mit Abstand verrueckteste Tag...Asprovalta

Angefangen hat alles ganz normal...naja fast. Wir packen also unsere Sachen zusammen und der Vater  verabschiedet sich, da er die Tochter mit dem Auto in den Kindergarten bringen muss. 10 Minuten spaeter kommt er mit der Tochter an der Hand, aber zu Fuss zurueck...komisch, denken wir und erfahren dann, dass er gerade sein Auto zu schrott gefahren hat und maechtig wuetend war. Wir bedanken uns, unterbrechen unser Fruehstueck und brechen schnell auf. 

Gluecklicherweise geht es praktisch nur noch bergab bzw. flach, bis wir vorbei an 2 fast ausgetrockneten  Seen wieder fast am Meer ankommen. Doch vorher halten wir noch in einer "Kantina" am Strassenrand....

Wir bestellen unsere Baguettes gefuellt mit Gyros und Pommes und wollen auch gerade die Getraenke bestellen, als einer der Maenner herueberschreit, dass die Getraenke auf seine Rechnung gehen. 
Nach einer kurzen Unterhaltung bietet er uns an bei einem Freund zu schlafen, der wohl ein Haus direkt am Meer hat, ca. 15km von hier.
Nach viel ueberlegen, denn eigentlich wollten wir ja noch etwas weiterkommen, nehmen wir also an.
Es sei ein bisschen schwierig den Weg zu beschreiben, aber am einfachsten laden wir doch die Fahrraeder auf den Truck eines dritten Freundes und er faehrt uns direkt hin.

Wir kommen also in einem Strandclub an und unser Gastgeber zeigt uns sofort ein Zimmer. Wir geniessen noch ein bisschen die Novembersonne am Meer und ein bisschen spaeter sucht uns unser Gastgeber, denn es gaebe eine kleine Party am Strand.
Wie fahren also ins naechste Dorf wo wir 5 weiter Herren zwischen 50 und 60 treffen...jeder hat etwas mitgebracht: Selbstgemachte Oliven, Sardellen, ein Feta-Chili-Mix und weiteres. Dazu gibt es selbstverstaendlich Tsipouro, ein Ouzo-aehnlicher Schnaps.

Waehrend des Gespraeches stellt sich heraus, dass unser Gastgeber (in Jogginghose und verbleichtem T-Shirt) Inhaber von 17 Clubs und Bars in der Gegend ist, von denen die meisten nur im Sommer fuer Touristen geoeffnet sind. Es kommt noch besser...bis vor 2 Jahren hatte er ein Topmodel zur Freundin "Nadia Serlidou"... sie hat in seinen Clubs gearbeitet seitdem sie 15 Jahre alt war. Und von allem nicht genug: er geht auf so ziemlich jedes Spiel der griechischen Nationalmannschaft in der ganzen Welt ohne jemals Geld oder Tickets zu haben.


Am Abend gehen wir dann auch noch in 2 seiner Clubs, wo ihn wirklich jeder kennt und er uns alles bezahlt. Um 2 Uhr nachts zeigt er uns dann noch seinen Gemüsegarten hinter dem Club in dem wir schlafen..."Club Roxy, Asprovalta". Und so nimmt auch ein verrueckter Tag sein Ende...











43. Tag: Wir machen Oliven selber 

Nachdem wir nun erstmal ausschlafen mussten geht es weiter nach Kavala. Das Frühstück gibt es in einer Kantina direkt am Meer, so spät, dass es sogar schon Gyros-Sandwiches gibt, wie auch sonst überall treffen wir einen Griechen, der für seine Rente aus Deutschland zurückgekehrt ist.

Da wir von unsere gestrigen Gastgebern gelernt haben, wie man Oliven macht, beschliessen wir die Chance der vielen Olivenbäume zu nutzen und selber welche zu "machen". Die Oliven direkt vom Baum sind ungeniessbar bitter. Um die Bitterness wegzubekommen muss man die Oliven während 3-6 Wochen im Wasser lassen und das Wasser jeden Tag wechsel. Und seit heute fahren wir also 1,5 Liter Wasser mit Oliven umher....wir berichten, was daraus wird.

An einer Abzweigung von der Küstenstrasse finden wir noch ein Schild zur den "Thermalen Quellen von Eleftheres". Wir denken uns "das klingt doch gut" und nehmen den einen zusätzlichen Kilometer in Kauf. Wir finden ein komplett verlassenes Dorf von ca. 20 unbewohnten Häusern...die Pension ist noch     erkennbar, aber Türen und Fenster sind herausgerissen. Nur die warmen Quellen scheinen noch dort zu sein, denn 2 Männer und ein Pärchen nutzen das warme Wasser für ein Bad. Wir entscheiden uns lieber dafür zurück an den Strand zu fahren und dort unser Zelt aufzuschlagen und unser Essen am Lagerfeuer zu geniessen.










44. Tag: Endlich in Kavala

Dass wir unsere Mülltuten am nächsten Morgen nicht mehr wiederfinden, ist schon zur Gewohnheit geworden, da sie regelmässig von streuenden Hunden weggeschleppt werden. So also auch an diesem Morgen. 

Da ich als Essenstransport versagt habe und nicht genug Brot gekauft hatte, muss das Frühstück bis zum ca. 20km entfernten Dorf warten. Diesmal ist das Gyros noch nicht aufgetaut und wir frühstücken mal wieder Blaetterteigtaschen. (So langsam können wir mal ein türkisches Frühstück gebrauchen).

45. Tag: Der erste Regentag seit Wochen

Wir haben Kavala noch nicht verlassen, da wir noch ein Päckchen mit Sachen, die wir nicht mehr brauchen, nach Hause schicken, da fängt es an zu nieseln. Wir machen uns trotzdem auf den Weg und das Wetter hält mehr oder weniger bis zum Nachmittag. Da wir mit starkem Regen rechnen und dies das Kochen schwierig macht, beschliessen wir mal wieder am Strassenrand mit den Truckfahrern zu essen. In einer Bretterbude sitzen wir also mit 15 Männern an einem Tisch...auf dem Tisch stehen schon etwas 20 Flaschen Tsipouro. Und auch hier haben wir wieder Unterhaltungen auf deutsch.

Sobald der Regen etwas nachlässt brechen wir auch uns suchen den nächsten geeigneten Platz zum Zelten...zumindest dachten wir so bis ca. Mitternacht.







46. Tag: Hunde und unser französischer Begleiter

Wir wachen also gegen Mitternacht von lautem Gebelle rund um unser Zelt auf...als Ivan den Kopf herausstreckt sieht er ca. 6 Hunde (und die Hunde hier sind alle gross, da es ehemalige Wachhunde sind) einige näher, einige weiter weg um unser Zelt stehen und abwechselnd bellen.
Wir entscheiden uns für die  Strategie abwarten, aber mein Herz schlägt doch nicht schlecht, als ein Hund, nur durch die Zeltwand getrennt, direkt neben uns knurrt und bellt. Unsere Strategie funktioniert und irgendwann wir alles ruhig.

Am nächsten Morgen haben die Hunde auf einmal wieder Angst vor uns und alles ist bestens.

Auf dem Weg nach Xanthi treffen wir Michael mit seinem Fahrradmobil am Strassenrand. Auf dem Weg von Frankreich nach Georgien. Im Zick-Zack fahren wir Richtung Alexandroupolis um die Autobahn zu vermeiden...vorbei an Baumwollplantagen. Und glücklicherweise ist Michael ein sehr guter Fotograph und nutzt das schöne Nachmittaglicht für ein paar schöne Fotos (Auch wenn der Text auf französisch ist, könnt ihr trotzdem die Fotos anschauen. Da wir auch noch bis Istanbul zusammen reisen, sind schon einige aus den folgenden Tagen dabei.):


















November 10, 2013

Tag 27 - 34: Montenegro und Albanien

27. Tag: Dubrovnik- eine Stadt in einer Stadt

Heute geht es also in die Altstadt von Dubrovnik, aber vorher checken wir noch einmal unsere Fahrräder durch: Alles funktioniert bestens!

Auf dem Weg in die Altstadt liegt eine Bäckerei, in der wir unser Frühstück kaufen und wie uns schon von anderen Reisenden empfohlen wurde, stellen auch wir fest, dass diese einfach unglaublich leckere meistens Blätterteige mit Füllungen herstellen.Und davon ernähren wir uns dann auch fast die restliche, nur noch kurze Zeit in Kroatien.


Die Altstadt Dubrovniks ist einfach unglaublich und dazu auch noch extrem gut erhalten. Umrundet von den Stadtmauern liegt es direkt am Meer. Man kann sich richtig gut vorstellen, wie diese Stadtrepublik komplett verschlossen wurde und alle Eindringlinge abschirmt.
Innerhalb der Stadtmauern gibt es viele kleine Gässchen und viele Treppen...einfach nur schön. (Die UNESCO weiss schon, warum es 1979 zum Weltkulturerbe erklärt wurde).







28. Tag: Auf dem Weg nach Montenegro

Bereits seit ein paar Tagen tragen wir dieses Rätsel mit uns rum, welches ich nun an euch weitergeben möchte. Links und rechts unseres Weges wachsen diese roten und orangen Beeren, die etwas Kirsch-gross sind und unglaublich lecker aussehen. Was ist das und kann man es essen?



Selbst wenn man diese nicht essen kann, haben wir heute das Tal der Mandarinen entdeckt. An der kompletten Strasse gab es ca. alle 20m einen Stand der die frischen Mandarinen von den Feldern links und rechts verkauft hat. Und so frisch schmecken sie wirklich nochmal viel besser.



Gerade liegen wir im Zelt oben an einer Steilküste ca. 200m über dem Meer mit unglaublicher Aussicht. Für solche Momente reisen wir!!!








29. Tag: Kotor

Am kroatischen Grenzübergang zu Montenegro nimmt man alles sehr gelassen und ist ein bisschen verpeilt.
Ivan bekommt seinen Pass nach ca. 10 Minuten zusammen mit einem russischen Pass, einer französischen Aufenthaltsgenehmingung und Papieren für ein Auto zurück. Das liesse sich bestimmt gut verkaufen...:-) Wir  haben aber die Papiere lieber zurückgegeben.

Als erstes überrascht es uns, dass wir doch nochmal mit Euro bezahlen können (zwei Jahre vor der Einführung des Euros in 2002 hatte Montenegro sogar die deutsche Mark als Parallelwährung eingeführt). Wir erfahren aber später, dass 2009 Montenegro sogar einen Antrag für den Betritt zur EU gestellt hat und auch als Kandidat anerkannt wurde, die Beitrittsverhandlungen sind bereits in vollem Gange.Was ein Land so alles erfüllen muss, um Teil der EU zu werden...eine Menge. Aber die EU unterstützt Montenegro mit Geldern um alle Auflagen z.B. bezüglich Menschenrechten, Umwelt, Korruption usw. zu erfüllen.

Seit Anfang unserer Reise ist Montenegro mit Abstand das günstigste Land:  für 2 riesen Hamburger mit Pommes und Getränk zahlen wir 3.50 €.

Am Nachmittag erreichen wir also Kotor...eine Stadt vom Aufbau her wie Dubrovnik. Allerdings steigen wir noch auf die Festung auf dem dahinterliegenden Berg und auch hier ist wieder beeindruckend, wer das vor so langer Zeit wohl alles erbaut hat und wir fragen uns wieviele Leute wohl dabei abgestürtzt sind.








30. Tag: Der Pass hinter Kotor

Der Titel beschreibt den Tag schon ganz gut: es ging bergauf. In 25 Kehren schlängeln wir uns von 0 auf 1100 Meter hinauf, immer mit dem schönen Ausblick auf die Bucht von Kotor.
Hinter dem Gipfel dieses Berges versteckte sich eine Hochebene in der praktische jedes Haus "Sir & Projut" (Käse und Schicken) verkauft hat.
Und danach geht es nochmal hoch...wir fragen uns wie diese Leute im Winter aus ihrem Dorf herauskommen.








Zum Abend finden wir einen so guten Platz zum zelten, dass wir sogar ein Feuer machen und endlich die Esskastanien aus Cres rösten...dafür, dass wir das noch nie gemacht habe waren sie richtig gut.

31. Tag: Die Hauptstadt von Montenegro und der erste Eindruck von Albanien

Von Podgorica, der Hauptstadt von Montenegro, hatten wir uns schon etwas mehr versprochen. Aber ausser einer kilometerlangen hässlichen Strasse, die in die Stadt führt und dann ein gewöhnliches eher hässliches Zentrum...mehr können wir nicht entdecken. Ausserdem will jeder Geld von uns und nicht immer auf die netteste Art. Aber uns zwingt ja keiner hierzubleiben und so fahren wir schnell weiter; Albanien liegt keine 20km entfert.

Dann kommen wir nach Albanien. In Deutschland und auch der Schweiz haben wir wohl viele Vorurteile, aber uns wird keines bestätigt. Der erste Eindruck: Es gibt mehr schicke Restaurants als Leute und die einzige Sorge, die die Leute hier haben sind schmutzige Autos, denn alle max. 100m gibt es ein Schild, welches "Lavazh" ankündigt, Autowäsche (natürlich mit dem Gartenschlauch).
Schnell stellen wir aber fest, dass der erste Eindruck täuscht und nachdem wir ein bisschen über die Geschichte und das Land lesen verstehen wir einiges mehr, aber dazu später mehr.

Kurz vor unserem Campingplatz am Shkoder See kreuzt ein lustiges und verdächtiges Trio unseren Weg: eine Kuh, ein Schwein und ein Hund, die wohl gerade gemeinsam ausgebrochen sind. Sowieso macht es hier den Eindruck als hätte jede Familie ihre eigene Kuh im Vorgarten.

Bei klarem Sternenhimmel kochen wir am See und schwätzen ein bisschen mit den anderen Gästen bevor wir in einen wohlverdienten Schlaf verfallen.







32. Tag: Mehr von Albanien

Das erste grosse und bis jetzt ungelöste Mysterium tritt diesen Morgen auf. Unseren Topf hatten wir mitsamt dem Rest der Spaghetti vom letzten Abend in Plastikfolie eingewickelt auf unserem Fahrrad stehenlassen (wie schon öfter). Aber heute ist dieser Topf verschwunden...mit allem. Wir waren davon ausgegangen, dass ein Tier wohl nur den Inhalt essen würde, aber so scheint es nicht. Die Verdächtigen Nummer 1 sind ganz klar das Kuh-Schwein-Hund-Trio von gestern.

Ohne Topf geht es also nach Shkoder, unser ersten Stadt in Albanien. Und wenn bis dahin die Reise noch nahe an allem war, was man so aus Deutschland oder der Schweiz kennt, so hatte sich dies hier mit einem Schlag geändert.
Die Strassen von Shkoder gleichen einem Bazaar, jeder verkauft was er will und wo er will, über Gemüse, Fisch, jegliche China-Importe bis hin zu lebenden Hühnern und Schafen. (Hier finden wir auch einen neuen Topf). Die Fussgänger laufen im Slalom zwischen den Händlern her und falls kein Platz mehr ist eben auf der Strasse. Dass eine Strasse zwei Seiten mit entgegengesetzen Richtungen hat, man nicht einfach mitten auf der Strasse parken kann und wie ein Kreisverkehr bei uns funktioniert schein hier keinen zu interessieren. Aber es funktioniert!!! Und es gibt der Stadt eine Atmosphäre, die man so schnell nicht wiederfindet. Für uns ist diese Stadt auf jeden Fall ein Geheimtipp und wir verbringen fast den kompletten Vormittag dort und geniessen das geordnete Chaos.



33. Tag: Die Hauptstadt von Albanien: Tirana

Kaum ohne weitere Wahl und absolut ungeplant nahmen wir heute die Autobahn nach Tirana. Fahrräder sind zwar verboten, aber nachdem wir Traktoren sahen und uns ein Mofa auf unserer Fahrbahnseite entgegenkam, verstanden wir, dass das hier alles nicht so eng gesehen wird. Überaschenderweise war dies mit Abstand der sicherste Teil unserer Strecke heute, da wir den Standstreifen und machmal auch noch die 3. Spur komplett für uns alleine hatten.

Seitdem wir dieses Land betreten haben, werden wir von jedem Menschen gegrüsst, sei es die im Feld arbeitenden Frauen, die Männer, die ihre Kuh oder ihr Schwein aufs Feld treiben oder aber die Mofa- und Autofahrer, die uns immer mit viel Gehupe überholen.

Ich hatte noch ein bisschen mehr über Albanien versprochen:
Die Währung hier ist Lek, auch wenn Euro fast überall akzeptiert wird. Die albanische Sprache ist keiner Sprachfamilie zugehörig und hat somit auch keine Ähnlichkeit zur etwas, was wir kennen. Verständigung ist allenfalls noch auf italienisch möglich, da Italien nur 72km über dem Meeresweg entfernt liegt und somit viele Albaner ein paar Worte italienisch sprechen.
Geschichtlich hat Albanien wohl sehr gelitten: 1990 wurde der Kommunismus gestürzt und eine Massenauswanderung begann. In den kommenden Jahren der Unsicherheit versuchte jede Familie jeweils den Unterhalt für die nächsten Tage zu sichern. Meist wurde Geld in Griechenland oder Italien verdient um so über die Runden zu kommen. Aus Verzweiflung und Unerfahrenheit legten die Leute ihr komplettes Guthaben und oft auch noch das Geld, welches der Verkauf des Eigenheimes einbrachte, in sogenannte Pyramidensystemen an, welche hohe Zinssätze versprachen. 1997 gingen diese Systeme komplett in die Brüche und praktisch die komplette Bevölkerung verfiel der Armut.
Seitdem konnte es nur noch bergauf gehen, aber ganz offensichtlich leidet das Land noch heute unter den Folgen. Der Beitritt zur EU wurde zwar beantragt, jedoch scheint es noch ein seeeehr weiter Weg zu sein.



34. Tag: Noch immer Tirana

Unser Hostel hier ist einfach zu schön bzw. die Leute einfach zu herzlich und so blieben wir einfach noch einen Tag. Insbesondere mit Min, einem Koreaner, der schon seit 2 Jahren mit seinem Fahrrad durch die Welt reist, hatten wir viel Spass.

Da wir hier eine komplette Küche zur Verfügung haben, beschlossen wir kurzerhand für alle Gäste und die Angestellten das equadorianische Gericht "Locro de papas" zu kochen. Dazu ging es auf den Markt, auf dem wirklich kein Wort Englisch gesprochen wurde und man nie genau wusste, ob ein Finger jetzt 10 oder 100 Lek waren. Eines ist sicher, wir hatten unseren Spass.





Ausserdem gab es noch sämtliche Second-Hand Waren, wie z.B. Diddl-Mäuse und (für die Schweizer) MBudget Gummistiefel.